Da war er, der 9. Mai. Seit gestern ist der Zensus auch wahrnehmbar. Die Volkszähler_innen haben begonnen Haushalte zu besuchen. Doch der Zensus hat nicht erst gestern gestartet. Schon vorab wurde viele Daten unterschiedlicher staatlicher Stellen und von Vermieter_innen und Wohnungseigentümer_innen eingeholt. Diese Daten sollen in den nächsten Jahren mit den Daten der Fragebögen zusammen gefasst werden. Dabei ist nicht klar, wie sicher diese Daten überhaupt verwahrt werden, denn für die Zeit der Bearbeitung sind die Daten stets in Verbindung mit den Klarnamen der Befragten verknüpft. So wird es sehr persönlich, wenn es zu einem Datenleck kommt.
Zum Boykott aufrufen dürfen wir nicht – das ist in der BRD strafbar. Aber wir können euch informieren über das bevorstehende und schon stattfindende Eindringen in die Privatsphäre einer imaginären Volxsmasse:
Einen super Überblick erhaltet ihr durch einen sechsteiligen Beitrag auf freie-radios.net.
Hilfe für den Fall, dass Volxzähler_innen bei euch klingeln gibts auf zensus11.de.
Gestern wollten auch wir rund um die Uni noch einmal auf den Zensus aufmerksam machen, denn der Zensus kann auch Studierende im Besonderen treffen. Alle Bewohner_innen von Studierendenwohnheimen werden vom Zensus erfasst, ohne Ausnahme. Sie fallen nämlich in die Gruppe der Bewohner_innen von staatlichen Einrichtungen:
Durch die besondere Befragung der sogenannten “Sonderbereiche” wird für eine hundertprozentige persönliche Einzelbefragung bzw. Listenerfassung sämtlicher Gefängnisinsassen, Obdachlosen, Bewohner von psychiatrischen Anstalten, Klöstern, Flüchtlings- und Erziehungsheimen sowie aller Einwohner von Behinderten-, Alten- und Studentenwohnheimen gesorgt.
Deshalb haben wir versucht mit Kreidebotschaften rund um den Campus auf den Start der Volxszählung aufmerksam zu machen:
(Bild folgt)
Eine interessante Alternative zum Ausfüllen des Fragebogens scheint der Klartext, dafür gibt es einen Generator vom CCC. Wenn ihr komplett verweigert, wünschen wir euch viel Glück, Erfolg und geringe Repression! Vielleicht tretet ihr ja in eine der Kassen bei, die im Falle einer Verweigerung solidarisch für die Verweigerung aufkommt.
Die SDS Hochschulgruppe Uni Hamburg unterstützt den Bündnisaufruf „Stoppt die Vollerfassung“.