Für einen linken AStA

Im letzten Jahr hieß es „Für einen politischen AStA!“ Seit April sind wir erstmals Teil der AStA-Koalition und arbeiten dort im Referat für Hochschulpolitik, im Vorstand, im Finanzreferat und im neu geschaffenen Referat für Politische Bildung, Kultur und Kritische Wissenschaft. Eine Kernaufgabe des neuen AStA bestand für uns in der Politisierung der Studierendenschaft, des Campus‘ und der Uni. Dies war nach 6 Jahren ASten der Entpolitisierung, Serviceorientierung und Bekämpfung der Studierendenproteste dringend notwendig. Im Gegensatz dazu haben wir erheblich mit unserer inhaltlichen Arbeit, mit der Organisation von Veranstaltungen, Vollversammlungen und Demos zur Politisierung beigetragen. Dieses Engagement werden wir in der nächsten Legislatur weiterentwickeln.

Durch verschiedene Aktionen wollen wir Mitstudierende anregen und ermutigen, zu diskutieren, sich zu organisieren und verändernd einzugreifen. Dafür halten wir es für notwendig die eigene Positionierung argumentativ deutlich zu machen. Wir haben zum Beispiel von Beginn an eine klare Kritik und Ablehnung der Schuldenbremse in den AStA getragen. Weiter waren wir maßgeblich an dem Reader „Chancen aus der Krise – aktiv, organisiert, verändernd!“ beteiligt, der durch eine eigene inhaltliche Positionierung die Leser*Innen zum  Nachdenken und Diskutieren ermuntern soll.

Statt zum Scheitern verurteilter, alleiniger Serviceorientierung setzen wir auf politische Auseinandersetzungen und Mobilisierung für Veränderungen. Der AStA muss also noch viel stärker als politischer Ort auf dem Campus wahrgenommen werden.

Um Exklusivitäten und hierarchische Konstruktionen abzubauen, haben wir das Referat für Politische Bildung, Kultur und Kritische Wissenschaft in einem Plenum organisiert. Dort werden kollektiv Veranstaltungen und Aufgaben geplant und verteilt. Diese Struktur soll auch weiteren Menschen neben dem Referenten ermöglichen, Ideen und Positionen in die Arbeit des Referats einfließen zu lassen.

Veränderungen müssen immer darauf abzielen, dass sie Verbesserungen für alle darstellen. Ein linker AStA verbindet hochschul- und wissenschaftspolitische Fragen immer mit dem gesellschaftlichen Kontext und treibt die sozialen Kämpfe mit voran. Die momentane Studienstruktur begreifen wir als Teil der gegenwärtigen Organisation von Arbeit in der Gesellschaft, die wir nur mit einer gesamtgesellschaftlichen Perspektive sinnvoll ändern können. „Studi-Probleme“ sind also immer im Kontext und nicht abgetrennt zu betrachten und zu bearbeiten.

In den kommenden Auseinandersetzungen, wie die angedrohten Kürzungen, die anstehende Studienreform oder die notwendige Demokratisierung, kämpfen wir dafür, dass die Uni ihren gesellschaftlichen Aufgaben stärker gerecht werden kann. Dafür braucht es eine starke, politische und linke Interessenvertretung. Denn nur diese kann eintreten für Verbesserungen für alle.